😲 Während der Geburt fühlte ich mich, als wäre ich in dichten Nebel gehüllt. Alles wirkte wie ein klebriger Albtraum – aber zwanzig Jahre später kam etwas ans Licht, das mich zutiefst erschütterte…
😲 Während der Geburt war alles wie in einem schlechten Traum: grelles Licht, Schreie, stechender Schmerz, kalte Hände des Personals… Dann der erste Schrei des Babys – und Dunkelheit. Ich wachte im Krankenhauszimmer auf. Neben mir lag mein neugeborener Sohn – Lukas. Mein einziger Sohn, wie ich damals dachte.
Mein Mann hatte mich verlassen, kaum hatte er von der Schwangerschaft erfahren. Ich zog Lukas allein groß, gab ihm so viel ich konnte – vielleicht nicht viel, aber mit ganzem Herzen. Er wurde ein kluger, freundlicher junger Mann. Und nach zwanzig Jahren war ich mir sicher: Ich kannte mein ganzes Leben.
Bis wir eines Tages gemeinsam eine Buchhandlung betraten.
Lukas ging direkt zu den Lehrbüchern, ich blieb bei den Klassikern stehen. Und plötzlich sah ich ihn… oder besser gesagt, jemanden, der meinem Sohn wie aus dem Gesicht geschnitten war. Er stand am anderen Ende des Raumes und blätterte in einem Buch. Dieselben Gesichtszüge, dieselbe Körpersprache. Lukas war weit entfernt – das konnte nicht sein. Ich traute meinen Augen nicht.
Mein Herz begann zu rasen. Ich ging näher. Der Junge sah mich an – auch in seinen Augen flackerte etwas auf. Sein Name war Marco. Geboren am 18. April. Wie Lukas…
👉 Die Fortsetzung steht in den Kommentaren.
Zuhause angekommen, wagte ich es zum ersten Mal seit zwanzig Jahren, die alten Unterlagen hervorzuholen. Und da war es: „Zweites Neugeborenes – verstorben.“
Ich durfte ihn damals nicht sehen. Man sagte mir, er habe nicht überlebt. Ich war halb bewusstlos, konnte nichts überprüfen. Ich glaubte ihnen.
Mit zitternden Händen rief ich im Archiv des Krankenhauses an. Ich stellte alles auf den Kopf – bis die Wahrheit ans Licht kam: Es war ein Irrtum… Die Namensbänder wurden verwechselt. Ein Baby war wirklich gestorben – aber nicht meines.
Ich nahm Kontakt mit der Familie auf, die Marco großgezogen hatte. Sie waren geschockt. Den Jungen, den man ihnen übergeben hatte, hatten sie von Herzen aufgenommen. Er war ihr Sohn geworden.
Wir beschlossen, uns zu treffen. Alle zusammen: ich, Lukas, Marco und seine Adoptiveltern. Zunächst war es seltsam.
Wir hatten Angst, zu viel zu sagen, Angst, uns gegenseitig etwas zu nehmen, was wir erlebt hatten. Doch Gespräch um Gespräch, Träne um Träne – etwas veränderte sich in uns.
Heute sehen wir uns oft. Manchmal essen wir gemeinsam, fahren raus aufs Land. Wir sind eine ungewöhnliche Familie – aber eine echte. Marco nennt mich „zweite Mama“.
Und wenn ich ihn ansehe, weiß ich: Er war immer mein Kind. Er hat nur etwas später zu mir gefunden.
Manchmal macht das Schicksal Umwege. Doch wenn im Herzen Platz ist, findet der Weg zurück.